Zur Geschichte - Seehausen im Fläming

··· Beste Grüße aus dem Fläming ··· Diese Seite wurde am 06.07.2022 überarbeitet ···
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Zur Geschichte

unser Dorf

Wie viele Flämingdörfer, wurde Seehausen Mitte des 12. Jh. durch Kolonisten aus Flandern unter Albrecht dem Bären und dem Erzbischof Wichmann von Magdeburg gegründet.
Das von Wäldern bedeckte Gebiet, der steinige und sumpfige Boden wurden zu Ackerland umgewandelt, es wurden Brunnen und Teiche angelegt – daher wohl auch der Name „Seehausen". Die Armut war anfangs groß.
Langsam aber entwickelte sich Seehausen zu einem der größten Flämingdörfer, in dem es im 16. Jahrhundert sechzehn Großbauern (Hüfner) und fünf kleinere Bauernhöfe (Kossäten) gab. Eine Kirche aus Feldsteinen befand sich im Zentrum.
Die Gegend wurde immer wieder von Kriegen heimgesucht und es gab schwere Plünderungen, Zerstörungen und Tote. Auch die Pest forderte im 16. Jh. ihre Opfer.
Um das benachbarte Dorf Dennewitz wurde um 1813 im Rahmen der Befreiungskriege gegen die napoleonische Fremdherrschaft eine der bedeutendsten Schlachten ausgetragen und Seehausen brannte zur Hälfte nieder.
Auch Naturkatastrophen, wie Heuschreckenplagen und Dürre, suchten die Gegend im 18. und 19. Jahrhundert heim und verursachten großen Schaden, ebenso wie Großbrände.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte ein Aufschwung durch den Bau der Eisenbahn mit der Station „Blönsdorf". 1919 wurde der Ort an das Energienetz angeschlossen.
Unter den Opfern des 1. Weltkriegs waren auch 21 Seehausener.  Für sie wurde 1926 ein Denkmal auf dem Dorfanger errichtet.
Im Jahre 1932 hatte Seehausen 406 Einwohner.

Auch der 2. Weltkrieg forderte Opfer unter der Seehausener Bevölkerung.
Während und nach dem Krieg gab es dennoch einen erheblichen Bevölkerungszuwachs durch die große Zahl von Umsiedlern. Viele der neuen Bewohner sind in der Zeit hier heimisch geworden.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden die bestehenden Kasernen in der benachbarten Garnisionsstadt Jüterbog/ Altes Lager durch die Russische Armee genutzt.
Seehausen war auch – als Teil der sowjetischen Besatzungszone-  von der Neuverteilung des Landes betroffen. Große Höfe (über 100 ha) wurden in der Zeit enteignet.

Nach Gründung der Deutschen Demokratischen Republik 1949 wurde Seehausen dem Bezirk Potsdam zugeordnet.
Die Landwirtschaftspolitik der DDR bewirkte, dass die ländliche Bevölkerung zunächst in örtlichen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPGs) Typ 1 und 3, um 1960 dann in einer Groß-LPG zusammen mit den Nachbardörfern organisiert wurde.
Viele Seehausener fanden eine Anstellung in der LPG, die hauptsächlich auf Milchvieh ausgerichtet war. Die Kinder gingen in Blönsdorf in die Thomas-Müntzer-Oberschule, später auf die EOS in Jüterbog. Es gab einen kleinen „Konsum" (Lebensmittelgeschäft), eine Postfiliale, einen Kindergarten, die Freiwillige Feuerwehr, eine Mühle, eine Schmiede, das Gemindeamt mit Gemeindeschwester und eine Gaststätte.
Die Veränderungen und Entwicklungen seit 1989 brachten es mit sich, dass aus dem einstigen reinen Bauerndorf ein Ort geworden ist, in dem bis auf wenige Pferde und andere Nutztiere wie Schafe und Auerochsen, keinerlei erwerbsmäßig betriebene Tierhaltung mehr zu finden ist.

Nach der „Wende" wurde eine Verwaltungsreform durchgeführt.
Zahlreiche Maßnahmen der Dorferneuerung wurden – mit ehrenamtlicher Unterstützung von Seehausener Bürgerinnen und Bürgern - eingeleitet, wie z.B. der Bau der Kulturscheune, der Straßenbau, die Beleuchtung des Dorfangers, der Bau von Geh- und Radwegen. Ein Jugendclub wurde gegründet und alte Traditionen, die während der DDR-Zeit in Vergessenheit geraten waren, wiederbelebt: Männer- und Jugendfastnachten, Zempern, Latschenball und Erntefest.
Seehausen gehört seit 1994 zum Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg und bildet seit 2003 einen von 22 Ortsteilen der Gemeinde Niedergörsdorf.

Aktuell zählt Seehausen an die 270 Einwohner mit zuletzt leicht steigender Tendenz.

 
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